Kritik am Kreisbauernverband

„Glyphosathaltige Pflanzenschutzmittel sind eine der Hauptursachen für den Verlust der biologischen Artenvielfalt, insbesondere dem Sterben von Insekten und Vögeln. Dies weist auch der Agrarreport 2017 des Bundesamtes für Naturschutz nach. Kein Wirkstoff wird in Pflanzenschutzmitteln so häufig verwendet wie Glyphosat. Deshalb fordern wir Sozialdemokraten, dass die Anwendung dieses Wirkstoffes in der Landwirtschaft beendet wird“, erklärt der SPD-Bundestagsabgeordnete Timon Gremmels.

Im Artikel der HNA, vom 15.1.18 hat der Geschäftsführer des Kreisbauernverbandes Reinhard Schulte-Ebbert die Kritik an Glyphosat als nicht berechtigt bezeichnet. Er weist darauf hin, dass Bauern, um auf dem Markt bestehen zu können, vergleichsweise günstige Pflanzenschutzmittel nutzen müssten.

„Diese Sichtweise greift deutlich zu kurz“, kritisiert Gremmels, „wir wollen ganz klar den Einstieg in eine nachhaltige Landwirtschaft mit alternativen Methoden. Wir wollen, dass die bewährten Methoden des Ackerbaus, wie weite Furchtfolgen, mechanische Bodenbearbeitung und biologische Pflanzenschutzmittel Vorrang vor chemischen Mitteln erhalten. Auch die Vermarktung regionaler Produkte von pfiffigen Landwirten, die auch der Geschäftsführer des Kreisbauernverbandes propagiert, halten wir für eine gute Option. Dies sind die Voraussetzungen, um unsere Ziele, den Erhalt der Biodiversität und einer widerstandsfähigen Landwirtschaft zu erreichen“, ist Gremmels sicher.

Leider habe Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) gegen das Votum von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) einer EU-weiten Verlängerung des Einsatzes von Glyphosat um 5 Jahre zugestimmt. Nun müsse national gehandelt werden.

„Im Sondierungspapier für eine mögliche Koalition zwischen SPD und Union haben wir eine Strategie festgelegt, die Anwendung von glyphosathaltigen Pflanzenschutzmitteln einzuschränken bis hin zur grundsätzlichen Beendigung ihrer Anwendung in der Landwirtschaft noch in dieser Wahlperiode. Die SPD hat sich in den Vorverhandlungen mit der Union in Sachen Glyphosat durchgesetzt. Mit der  Entwicklung gemeinsamer Alternativen im Rahmen einer Ackerbaustrategie gemeinsam mit der Landwirtschaft und adäquaten Fördermitteln, der Regelung der Anwendung von umwelt- und naturverträglichen Pflanzenschutzmitteln und mehr Transparenz bei den Zulassungsverfahren für Wirkstoffe und Pflanzenschutzmittel. Mit dieser Einigung sind wir ein großes Stück vorangekommen in Richtung einer nachhaltigeren Landwirtschaft“, so Timon Gremmels abschließend.