„So schön es ist, dass drei Schulen aus dem Altkreis Kassel vom ‚Pakts für den Nachmittag‘ des hessischen Kultusministeriums profitieren, muss festgestellt werden, dass echte Ganztagsschulen in Hessen weiterhin Mangelware bleiben“, kritisiert der SPD-Landtagsabgeordnete Timon Gremmels (Niestetal).
Der Pakt für den Nachmittag sei alles andere als ein Erfolgsmodell und lahme gewaltig. „Mit hessenweit 168 Grundschulen nehmen nach drei Jahren gerade einmal 15 Prozent aller Schulen am Pakt-Projekt teil. Von einem bedarfsgerechten Ausbau bis zum Ende der Wahlperiode auszugehen, wie es die schwarz-grüne Landesregierung tut, bezeichnet Gremmels angesichts dieser Ausbaugeschwindigkeit als reines Wunschdenken.
Gremmels wies darauf hin, dass Finanzierung der Betreuungsangebote an Grundschulen nach 14:30 Uhr ausschließlich von den Kommunen und den Eltern über das Schulgeld getragen werden. „Hier zieht sich die Landesregierung finanziell aus der Affäre. Der Pakt für den Nachmittag darf nicht zur Einführung eines Schulgelds am Nachmittag missbraucht werden“, mahnt Gremmels.
„Solange hessenweit nicht einmal ein Prozent echte Ganztagsschulen sind, dauert es beim gegenwärtigen Ausbautempo noch Jahrhunderte, bis wir verlässliche, kostenfreie und qualitativ hochwertige Ganztagsbeschulung an all unseren Grundschulen haben werden“, so der SPD-Politiker abschließend.