Die vier nordhessischen Landtagsabgeordneten Uwe Frankenberger, Timon Gremmels, Wolfgang Decker und Brigitte Hofmeyer (SPD) reagierten irritiert auf die Entscheidung des Hesssischen Verkehrsministers Tarek Al-Wazir, das „Fachzentrum für die Zukunft des Nahverkehrs auf dem Land“ im Ballungsraum Frankfurt anzusiedeln. Die Entscheidung des Ministers sei insbesondere deswegen nicht nachvollziehbar, da der NVV, als agierender Nahverkehrsverbund im ländlichen Raum, bereits eine erhebliche Kompetenz und ein gut geknüpftes Netzwerk in diesem Fachgebiet vorweisen kann. Die erfolgreich durchgeführte NVV-Fachtagung „Ländlicher Raum auf dem Abstellgleis“ im Jahr 2016 und die enge Projektpartnerschaft mit der Universität Kassel zeigen dies beispielhaft. Es wäre daher nur sinnvoll gewesen, das Fachzentrum in Nordhessen in das bestehende Netzwerk zu integrieren.
„Wer ein Fachzentrum schafft, welches Kommunen und lokale Verkehrsverbünde bei der Weiterentwicklung des Nahverkehrs im ländlichen Raum unterstützen soll und es im Ballungsraum Rhein-Main ansiedelt, muss mit Unverständnis und Kritik rechnen“, unterstrichen die Abgeordneten.
Daher wird sich die SPD-Fraktion im Hessischen Landtag dem Thema, mit einem Dringlichen Berichtantrag im nächste Woche tagenden Verkehrsauschuss, annehmen.
„Der Wegfall der Anschlussstelle Kassel-Ost, die ständigen Drohung gegenüber dem Flughafen Kassel-Calden und nun die Ansiedlung des Fachzentrums im Ballungsraum Rhein-Main. Der Grüne Minister Al-Wazir zeigt mit dieser Entscheidung erneut, dass der ländliche Raum und Nordhessen bei ihm keine Lobby haben“, so die vier Lantagsabgeordneten abschließend.