Nach den zahlreichen Beschwerden von Patienten und Ärzten aus seinem Wahlkreis über die Neuordnung des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes hat sich der Niestetaler SPD-Landtagsabgeordnete Timon Gremmels jetzt an den hessischen Sozialminister Stephan Grüttner (CDU) gewandt.“ Zwar regelt die Kassenärztliche Vereinigung (KV) ihre Angelegenheiten eigenständig, aber das hessische Sozialministerium hat die Rechtsaufsicht“, so Gremmels.
Darüber hinaus möchte der Abgeordnete vom Sozialminister wissen, welchen Auswirkungen der Neuordnung ihm bekannt sind. „Es macht mich schon sprachlos, dass die KV den Hausärzten mitteilt, dass Wegzeiten von 60 Minuten und mehr als zumutbar bezeichnet und ggf. die Praxen später geöffnet werden müssen. Gerade jetzt, wo Hausarztpraxen aufgrund der Grippewelle bereits übervoll sind, ist die Erklärung weltfremd“, so Gremmels.
Außerdem steht zu befürchten, dass aufgrund der neuen weiten Wegstrecken für Bereitschaftsärzte und eine Telefonnotrufzentrale, die nachts ohne ärztliche Mitarbeiter die Koordinierung vornehmen muss, Patienten verstärkt die Notaufnahmen der Krankenhäuser nutzen“, so Gremmels.
„Sozialminister Grüttner muss nach dem Ablauf der ersten zwei Monate unter den neuen Bedingungen überprüfen, ob die Neuregelung nicht zu einer Verschlechterung der Gesundheitsversorgung gerade im ländlichen Raum führt“, fordert Gremmels. Dieses wäre nicht hinnehmbar.