Die SPD-Landtagsfraktion kritisiert die geplanten Kürzungen bei Hessen-Forst durch die schwarz-grüne Landesregierung. „Auf unsere Nachfrage im Umweltausschuss des Hessischen Landtags habe die für Forsten zuständige Ministerin Prisca Hinz (B‘90/Grüne) einräumen müssen, im Zuge der geplanten Forstreform weit über 300 Stellen bei Hessen-Forst streichen zu wollen. Die Ministerin will ein Öko-Siegel für den Wald und gleichzeitig nimmt sie ihm das Personal. Das ist weder nachhaltig oder sozial, noch löst man damit Nachwuchsprobleme. Diese Pläne sind für die SPD inakzeptabel“, erklärt der umweltpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Timon Gremmels (Niestetal).
So habe die Ministerin im Ausschuss erklärt, dass bis 2025 bis zu 80 Revierleiterstellen nicht neu besetzt werden. Das wird laut Gremmels unweigerlich zu einer Vergrößerung der übrig gebliebenen Forstreviere führen. „Die Streichorgie, die wir unter CDU und FDP in den vergangenen Jahren bei den Amtsgerichten oder den Schulämtern erleben mussten, wiederholt sich nun unter CDU und Grünen bei Hessen-Forst. Die Folgen werden vor Ort spürbar, denn unweigerlich muss in Zukunft weniger Personal eine größere Fläche betreuen. Qualitätseinbußen und eine höhere Arbeitsbelastung sind unvermeidbar, dabei hat unser Wald gutes, eigenes und genügend Personal verdient“, so Gremmels. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Hessen-Forst seien mehr als bloße Holzernter. Sie übernehmen Aufgaben des Naturschutzes und der Waldpädagogik. Damit dienen sie dem Allgemeinwohl. Ob und wie auch die Forstämter in Hessisch Lichtenau (zuständig für den Kaufunger Wald) und Melsungen (zuständig für die Söhre) betroffen sein werden, ist noch nicht klar.
Das größere Arbeitspensum für die schon teilweise jetzt überlasteten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter soll laut der Ministerin durch eine fortlaufende Optimierung der Arbeitsprozesse bewältigt werden. „Wir befürchten, dass damit eine Auslagerung der Aufgaben an externe Unternehmen gemeint ist. Stellenstreichungen sind keine Option, dennoch sollten zur Optimierung lieber Vorschriften vereinfacht, Handlungsspielräume eröffnet und weniger ablauforientiert und mehr zielorientiert gearbeitet werden. Das wären vernünftigere Ansätze für eine Forstreform gewesen“, sagt der SPD-Landtagsabgeordnete Timon Gremmels.