
„Wir werden weiterhin die positive Entwicklung Nordhessens unterstützen und fördern“ – dieses Resümee zogen die Abgeordneten der SPD-Nordhessenrunde kürzlich nach einem informativen Gespräch mit dem Geschäftsführer des Regionalmanagements Holger Schach. „Obwohl das Land Hessen so gut wie gar nichts dazu beiträgt, boomt es nach einem gelungenen Strukturwandel in Nordhessen“, erklärte Brigitte Hofmeyer, Sprecherin der Nordhessenrunde, mit Blick auf die industriellen Großstandorte sowie die umfassenden Kompetenzen im Bereich der Erneuerbaren Energien. „Eine Herausforderung für die Zukunft liegt darin, noch mehr Flächen für Gewerbegebiete auszuweisen“, sagte Uwe Frankenberger, wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion. Die Stadt Kassel habe diesbezüglich mit der Ausweisung des Langen Feldes seine Hausaufgaben gemacht, ergänzte Schach. Sorgen bereitet dem Regionalmanager der Fachkräftemangel. Gut ausgebildete Menschen bleiben oder kommen in die Region, wenn auch andere Faktoren wie Bildung, Wohnen, Kultur und Infrastruktur gut ausgebaut und in entsprechendem Maße vorhanden seien, so Hofmeyer und Frankenberger. Mit einer Stellenbörse im Internet sowie einem Ausschuss für Fachkräfte-Marketing will das Regionalmanagement diesem Problem entgegenwirken. Die SPD-Nordhessenrunde wird sich im Landtag dafür stark machen, dass das von Schwarz-Grün geplante „House of renewable Energy“ in Nordhessen angesiedelt wird. Mit dem Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES), dem regionalen Unternehmens- und Technologienetzwerk der dezentralen Energie- und Effizienztechnologien (deENet), der Uni Kassel, SMA und anderen Akteuren führe an Nordhessen kein Weg vorbei. Auch der Tatsache, dass die Elektro-Mobilität bei VW in Baunatal entwickelt werde, müsse Rechnung getragen werden. „Diese Entwicklung muss jetzt weiter vorangetrieben werden, da sie für den ländlichen Raum prädestiniert und von großer Bedeutung ist“, sagte der Abgeordnete Timon Gremmels.
Mit großem Interesse haben die Landtagsabgeordneten zur Kenntnis genommen, dass der Flughafen Kassel-Calden einen sehr hohen Anteil an Luftfahrtaffinem Gewerbe habe. „Hier ist großes Potenzial vorhanden, über das leider viel zu wenig gesprochen wird“, bedauerte die SPD-Nordhessenrunde. Starke Kritik wurde wegen der schlechten Verkehrsanbindung des Flughafens laut. Völlig unverständlich sei es, dass bis heute kein Baubeginn der längst überfälligen Ortsumgehung von Calden erfolge, da das Land scheinbar nicht in der Lage sei, mit einem Kläger einen Kompromiss auszuhandeln. Darüber hinaus biete sich eine einmalige Gelegenheit, den Flughafen an die A 44 bei Breuna anzubinden. Aber auch hier ziehe sich das Land aus der Verantwortung.
Der Regionalmanager freute sich darüber, dass fünf nordhessischen Landräte die Gründung der Infrastrukturgesellschaft „Breitband Nordhessen GmbH" besiegelt und damit einen Meilenstein für den Bau der nordhessischen „Datenautobahn" gesetzt haben. „So können die kommunalen Akteure frei agieren und es zeigt, dass der Markt eben nicht alles regelt“, erklärte Hofmeyer.