Der umweltpolitische Sprecher der hessischen SPD-Landtagsfraktion Timon Gremmels hat nachdrücklich kritisiert, dass sich der Hessische Wirtschaftsminister Dieter Posch heute auf die Westtrasse und eine konkrete Trassierung festgelegt und nicht die Beratung und Beschlussfassung der Regionalversammlung Nordhessen am 14. September 2011 abgewartet hat. „Damit wurde faktisch die Regionalversammlung umgangen. Das ist nicht akzeptabel“, so Gremmels am Freitag in Wiesbaden.
Gremmels sprach sich dafür aus, den berechtigten Interessen der Anwohner ein höheres Gewicht einzuräumen. Waldgebiet müssten bei der Trassierung stärker in Betracht gezogen werden, wenn dies die Streckenführung verkürze.
Der SPD-Abgeordnete forderte, für die Trasse Wahle-Mecklar eine Erdkabelerprobung auf mindestens einem Teilabschnitt zu realisieren. Das EnLAG (Energieleitungsausbaugesetz) ermögliche dies ausdrücklich zu Erprobungszwecken. „Die Zukunftstechnik des Erdkabel wird nur dann technisch ausreifen und preiswerter werden, wenn sie im Betrieb erprobt werden kann. Wir erwarten, dass der Stromnetzbetreiber TenneT im Raumordnungsbeschluss mindestens zu einem Teilabschnitt Erdkabel verpflichtet wird“, so Gremmels.
Die SPD-Fraktion werde ihre Forderungen in einem Antrag zur Regionalversammlung am 14. September einbringen, in der die Stellungnahme der Regionalversammlung zum Raumordnungsverfahren Wahle-Mecklar beschlossen werden soll.