
Die sitzungsfreie Zeit des Hessischen Landtags nutzte der Abgeordnete Timon Gremmels, um in den Baunataler Werkstätten ein einwöchiges Praktikum zu absolvieren. In verschiedenen Abteilungen an den Standorten in Baunatal konnte er Einblick in die Arbeit und das Leben der Mitarbeiter mit Behinderung nehmen.
Perspektivwechsel
„Wo ist denn Dein Auto?“ Diese Frage stellten die neuen Kollegen Timon Gremmels am ersten Morgen. Als dann nicht der erwartete Chauffeur mit Limousine, sondern ein Kleinwagen vor der Tür stand, war die Verwunderung groß. „Wir alle erfuhren in dieser Woche Neues“, so Timon Gremmels. „Ich konnte vielfältige Erfahrungen machen und meine Kollegen lernten Vieles über meine Arbeit als Politiker, die oft anders ist, als sich die Menschen das vorstellen.“
Regelmäßige Sommerpraktika
Bereits im Jahre 2010 hatte der 35-jährige Politiker ein Praktikum in der Altenpflege absolviert. In diesem Sommer entschied er sich für ein Praktikum bei der Baunataler Diakonie Kassel (BDK) als einem der größten Arbeitgeber in der Region. Dabei war es ihm besonders wichtig, in andere Lebenswelten hineinzuschauen um so die Interessen der Menschen in der Region besser zu verstehen und im Landtag vertreten zu können.
Arbeit an verschiedenen Standorten
Während seines Praktikums arbeitete Timon Gremmels in der Handmontage und dem Berufsbildungsbereich der Baunataler Werkstätten. Hier fügte er kleine Spiralen in Kupplungsteile und fettete anschließend die Teile. Dabei sahen ihm seine Kollegen oft über die Schulter und gaben ihm Tipps, wir die er die Handgriffe am besten erledigen konnte. Im Logistikzentrum der baunataler integrationsbetriebe (bib), einem Tochterunternehmen der BDK, lernte der Abgeordnete die besonderen Arbeitsabläufe in diesem Unternehmen kennen.
Positives Fazit
Die Vielfalt der Angebote für Menschen mit Behinderung und die individuelle Förderung haben Timon Gremmels beeindruckt. Auch die hohe Bedeutung ihrer Arbeit für die Menschen in den Werkstätten ist ihm deutlicher geworden. „Alle Mitarbeiter leisten hier ihren eigenen Beitrag für die Region“, so Gremmels. Auch Pfarrer Joachim Bertelmann freute sich über das Interesse. „Schon in einer Woche ist es möglich, Einblicke zu gewinnen und die von allen Mitarbeitenden geleistete Arbeit besser zu verstehen“, betont er. Die BDK ist immer offen für interessierte Menschen und förderte es, wenn auch Andere die Möglichkeiten eines Praktikums nutzen.
Hintergrund
Baunataler Diakonie Kassel
Der Verein Baunataler Diakonie Kassel e.V. (BDK) ist ein kirchlich – diakonisches
Unternehmen mit eigenen Einrichtungen sowie verschiedenen Beteiligungen. Es gliedert sich in die Geschäftsfelder Wohnen, Arbeiten, Suchthilfe und Altenhilfe. Die BDK unterhält Wohneinrichtungen an über 70 Standorten in Nordhessen.
Zur Geschichte des Unternehmens:
– 1966: Beginn als beschützende Werkstatt mit 14 Menschen mit
Behinderung in einem Wohnhaus in der Heckerstraße in Kassel
– 1974: Einrichtung der Hauptwerkstatt in Baunatal. Es folgten
Werkstätten in Hofgeismar (1978), Fuldabrück (1982), Wabern
(1988),Calden (1995) und Kassel (2007).
– 2007: Fusion mit den Diakonie Wohnstätten in Kassel,
Umbenennung in Baunataler Diakonie Kassel.
Heute betreut die BDK 1400 Menschen mit geistiger, seelischer und mehrfacher Behinderung und unterhält 750 Wohnplätze. In Integrationsbetrieben des Unternehmens arbeiten 200 Menschen mit und ohne Behinderung. Insgesamt sind 2800 Menschen in dem Unternehmen tätig.
Weitere Informationen finden Sie unter www.baunataler-diakonie-kassel.de