Gremmels (SPD): „Katastrophe hat mich geprägt – Bouffier muss klipp und klar sagen, dass Biblis nicht mehr ans Netz geht“

Der Niestetaler SPD-Landtagsabgeordnete und Sprecher seiner Fraktion für erneuerbare Energien, Timon Gremmels, blickt anlässlich des bevorstehenden 25. Jahrestags der Atomkatastrophe von Tschernobyl ganz persönlich zurück:

"Die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl am 26. April vor 25 Jahren war eines der prägendsten Ereignisse meiner Kindheit. Ich erinnere mich noch genau an das Frühjahr 1986. Ich war 10 Jahre alt, als der Super-GAU von Tschernobyl passierte. Die Spielplätze waren geschlossen, wir mussten drei mal am Tag duschen, Obst und Gemüse gab es nur aus Konserven und meine Eltern kauften einen riesigen Sack Milchpulver aus der Vor-Tschernobyl-Zeit. Ich habe die Bücher von Gudrun Pausewang wie "Die Wolke" oder "Die letzten Kinder von "Schewenborn" verschlungen. Tschernobyl war der Auslöser meiner politischen Sozialisation. Seitdem habe ich mich für politische Zusammenhänge und für Alternativen zur Atomkraft interessiert."

"Spätestens seit Tschernobyl ist klar, dass Atomkraft nicht beherrschbar ist. Dass es fast genau weitere 25 Jahre und die Reaktorkatastrophe von Fukushima bedurfte, bis auch CDU und FDP aufgewacht sind, ist bitter. Es gibt schon seit Jahren einen gesellschaftlichen Konsens, auf Atomkraft zu verzichten. Diesen haben schwarz- gelb letzten Jahres auf Druck der Atomlobby ohne Not aufgekündigt. Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) lässt sich bis heute die Hintertür offen, zumindest das hessische Atomkraftwerk Biblis B, eines der ältesten in Deutschland, nach dem Moratorium wieder ans Netz zu lassen. "Der Jahrestag von Tschernobyl wäre eine gute Gelegenheit klipp und klar festzuhalten, dass die Zeit der Atomkraft in Hessen endgültig vorbei ist und der hessische Energiegipfel mehr ist, als eine Alibiveranstaltung", fordert Gremmels abschliessend.