Mit großer Verärgerung reagieren die SPD-Landtagsabgeordneten Timon Gremmels (Niestetal) und Wolfgang Decker (Kassel) auf die Verzögerungen in Sachen Geschwindigkeitsbeschränkung auf der A7 zwischen dem Dreieck Kassel-Süd und der Anschlussstelle Kassel-Ost durch Hessens Verkehrsminister Dieter Posch (FDP). Dieser hatte Anfang des Jahres das Tempo-Limit von 120 km/h auf diesem Streckenabschnitt aufgehoben. Daraufhin hat es in den Kasseler Ortsteilen Waldau, Bettenhausen und Forstfeld sowie in Lohfelden und Kaufungen-Papierfabrik massive Proteste der Anwohner gegeben. Mit hunderten Unterschriften protestierten die Anrainer gegen die damit verbundene Lärmbelästigung. "Wir haben mehrmals mit Minister Posch in dieser Angelegenheit gesprochen und am Ende einen guten Kompromiss gefunden", so Decker und Gremmels.
Die beiden Abgeordneten hatten mit dem Minister ursprünglich vereinbart, dass im Rahmen der Baustelleneinrichtung für den achtstreifigen Ausbaus der A7 im Herbst dieses Jahres eine Geschwindigkeitsbegrenzung eingeführt werden sollte. Die Baustelle sollte am 25. Oktober 2010 eingerichtet werden. "Leider ist bis zum heutigen Tag nichts geschehen", kritisieren die beiden SPD Landtagsabgeordneten. Statt dessen sei der SPD Bundestagsabgeordneten Gottschalck aus dem Bundesverkehrsministerium mitgeteilt worden, dass eine Aussage über Baubeginn und Finanzierung des achstreifigen Ausbau der A7 erst möglich sei, wenn unter Berücksichtigung der Vorbelastung durch laufende Maßnahmen, wie die drei bereits in Hessen in Bau befindlichen Abschnitte der A44, ausreichend Mittel im Rahmen des VDE – Finanzierung Plafonds für eine zügige Umsetzung zur Verfügung stünden. Inzwischen haben die beiden Landtagsabgeordneten aus dem Hessischen Ministerium für Wirtschaft und Verkehr die Auskunft erhalten, dass die Baumaßnahme frühestens im Frühjahr 2011 beginnen würde. "Das alles ist mehr als irritierend und klingt nach einer offenbar längerfristigen Verschiebung der Baumaßnahme und somit auch der Wiedereinführung des Tempolimits."
Die Wiedereinführung einer durchgehenden Geschwindigkeitsbegrenzung zwischen dem Dreieck Kassel-Süd und der Anschlussstelle Kassel-Ost sei zudem nicht nur aus Lärmschutzgründen für geboten und auch für logisch zu erachten. An dem ca. 6 oder 7 Kilometer langen Abschnitt gäbe es jetzt schon an den drei Ein-/Ausfahrten Geschwindigkeitsbegrenzungen. Es mache daher wenig Sinn auf kurzfristige Strecken zwischendrin auf Gas treten zu können. Gerade bei hochtourigen Fahrzeugen und Motorrädern führe dies zu hochschnellenden Lärmpegeln und somit für die Anwohner zu einer erhöhten Lärmbelästigung. Auch sei es nicht vorstellbar, dass bei einem späteren achtspurig ausgebauten Streckenabschnitt mit mehreren Ein-/Ausfahrten und einem neuen Kreuz A7/A44, mit entsprechend hoher Verkehrsdichte, schneller als 120 km/h. gefahren werden solle
Decker und Gremmels haben Minister Posch erneut dazu aufgefordert hinsichtlich der Wiedereinführung der Geschwindigkeitsbegrenzung schnellstmöglich zu einer Lösung im Sinne der Anwohner zu kommen.