Gremmels (SPD): Polizei am Rande der Belastbarkeit

Die "Nordhessenrunde" gemeinsam mit den GdP-Vertretern Volker Zeidler und Guido Winnige.

„Durch den Abbau von über 1000 Stellen bei der hessischen Polizei in den vergangenen acht Jahren erhöht sich die Belastung für diejenigen, die im aktiven Dienst arbeiten“. Dies kritisierte der Landtagsabgeordnete Timon Gremmels nach einem Gespräch der nordhessischen SPD-Landtagsabgeordneten am Freitag mit Volker Zeidler, Vorsitzender der GdP-Bezirksgruppe Nordhessen, und Guido Winnige, stellvertretender Vorsitzender der GdP-Bezirksgruppe Nordhessen sowie Kreisgruppenvorsitzender der GdP im Werra-Meißner-Kreis. Darüber hinaus seien seit 2007 zusätzlich 72 Stellen in Nordhessen abgebaut worden.
Der drastische Personalabbau seit Jahren sei durch eine verfehlte Personalpolitik bei der Polizei verursacht worden. „So hat man jahrelang nur 250 Polizeianwärter neu eingestellt, obwohl etwa 450 Polizisten jährlich in den Ruhestand verabschiedet wurden“, brachte es Gremmels auf den Punkt.
Für diejenigen, die im Schichtdienst tätig sind, sei die Erhöhung auf 42 Stunden in der Woche ein unerträglicher Zustand geworden. Denn sie müssten dadurch etwa 20 Tage mehr arbeiten, sagte Hofmeyer nach dem Gespräch mit den GdP-Vertretern.
Ein weiteres Problem seien die mittlerweile zum Dienstalltag gehörenden Sondereinsätze. Denn durch den stetigen Personalabbau bei der Bereitschaftspolizei würden die Einsätze bei Großveranstaltungen – insbesondere in Südhessen – immer mehr auf die Vollzugspolizei übertragen. „Die fehlen dann in den Revieren Nordhessens“, ergänzte der SPD-Politiker.
Vor dem Hintergrund, dass zahlreiche Angestelltenstellen in den vergangenen Jahren abgebaut worden seien, erhöhe sich die Belastung für den Einzelnen zusätzlich, da die Vollzugsbeamten immer mehr Verwaltungstätigkeiten übernehmen müssen. „Ermittler sitzen am Schreibtisch fest, anstatt auf den Straßen zu ermitteln“, beschreibt Gremmels die derzeitige Praxis.
Die SPD habe seit Jahren die fehlenden Einstellungen kritisiert und auf die Personalmisere bei der Polizei hingewiesen. Diese Einstellungspraxis müsse sich jetzt ändern, mehr Anwärter müssen eingestellt werden. „Die Polizei braucht langfristig Planungssicherheit. Auf keinen Fall darf die Bereitschaftspolizei weiter abgebaut werden“, forderte Gremmels bschließend.